Unterwäsche Fachlexikon - synthetische Cemiefasern - Elasthan

Die 1937 in Deutschland erfundenen Elasthane besitzen Eigenschaften, für die es in der Natur kein Beispiel gibt. lhr wichtigstes Kennzeichen ist eine außergewöhnliche Elastizität. Elasthan kann um das Vier- bis Siebenfache seiner ursprünglichen Länge gedehnt werden - und sobald die Spannung nachlässt, nimmt es seine ursprüngliche Länge wieder an. Damit besitzen Elasthanfasern die höchste Dehnungselastizität aller textilen Rohstoffe. Verglichen mit Gummi ist Elasthan sehr viel reißfester, haltbarer und besitzt eine zwei- bis dreimal höhere Spannkraft (bei 30% geringerem Gewicht).

Lycra® (Invista) und Dorlastan® (Bayer) sind "segmentiertes Polyurethan". Das heißt die Molekülstruktur wird gebildet durch längere, bewegliche und weiche Segmente (WS), die sich mit relativ kurzen, harten Segmenten (HS) in steter Folge ablösen.

Lycra® und Dorlastan® werden in einer breiten Palette von Garnstärken (Titern) hergestellt. Bei Dorlastan® von 17 bis 1280 dtex, bei Lycra® sogar von 11 bis 2500 dtex.


Weitere Eigenschaften

- dauerhafte Passform und Formbeständigkeit
- sehr angenehmer Tragekomfort dank hoher Dehnbarkeit
- extrem haltbar
- besonders pflegeleicht

Verarbeitung

Lycra® und Dorlastan® werden niemals allein verarbeitet. Die guten Eigenschaften werden immer kombiniert mit Natur- oder Chemiefasern. Hierbei gibt  es prinzipiell die folgenden zwei Verarbeitungsverfahren:

1. Der reine Elasthan-Faden wird mit einem unelastischen Natur- oder Chemiefaserfaden umwunden oder umsponnen.

2. Die nackte Elasthan-Faser wird zusammen mit anderen Fasern in einen Stoff verwirkt oder verwebt.

Bei allen Garnvariationen wird Dorlastan® als Seele eingesetzt und mit den textilen Garnen bearbeitet, so dass auf diesem Weg die Verarbeitung, Scheuerfestigkeit und der textile Charakter verbessert wird. Einsatzgebiete für die umwundenen Kombinationsgarne sind hauptsächlich Webereien, Strickereien, Wirkereien sowie die Band- und Strumpfindustrie.